Im frühen Donnerstagshandel weisen die Notierungen an den internationalen Ölbörsen bislang eine leicht fallende Tendenz auf. Gestern hatten die Rohölpreise den dritten Tag in Folge zugelegt. Als Auslöser werden die zunehmenden geopolitischen Risiken genannt.
Ölmärkte reagieren moderat auf geopolitische Eskalation
Zum einen hatten NATO-Flugzeuge russische Drohnen über Polen abgeschossen, zum anderen führte Israel einen Angriff seiner Luftwaffe auf Hamas-Führer in Katar aus.
Im Zusammenhang mit dieser Attacke waren die Ölpreise zwar angestiegen, allerdings nicht so stark, wie man es angesichts der erheblichen Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, erwarten konnte. Da Katar ein wichtiger Energieexporteur und diplomatischer Vermittler ist, könnte jede Störung seiner Stabilität die Versorgungserwartungen beeinflussen.
Globaler Ölmarkt gilt als überversorgt
Die moderate Preisreaktion unterstreicht nach Ansicht von Rohstoffanalysten die weltweite Überversorgung mit Rohöl. Diese dürfte sich sogar noch weiter verschärfen wird, da insbesondere die großen Ölproduzenten unter Führung Saudi-Arabiens die Bedeutung des Kampfes um Marktanteile zuletzt betont hatten.
Erst am vergangenen Sonntag hatten sich acht Mitglieder der OPEC+ darauf geeinigt, ihre Fördermenge im Oktober weiter zu erhöhen, nachdem die Ölproduktion bereits von April bis September deutlich gesteigert worden war.
US-Behörde rechnet mit fallenden Ölpreisen
In ihrem jüngst veröffentlichten Monatsbericht hatte die US-Energieinformationsbehörde (EIA) erklärt, dass sie aufgrund des erwarteten deutlichen Anstiegs der Ölvorräte in den kommenden Monaten mit einem Rückgang der Rohölpreise rechne.
Die EIA geht dabei davon aus, dass die weltweite Ölproduktion in diesem Jahr insgesamt 105,5 Millionen Barrel (159 Liter) pro Tag betragen und damit den Verbrauch von 103,8 Millionen Barrel pro Tag übersteigen wird.
Nur starkes Wirtschaftswachstum kann Preisverfall stoppen
Damit die Ölpreise weiter steigen, müsse es nach Einschätzung von Marktexperten entweder zu einem kurzfristigen Rückgang der weltweiten Ölvorräte oder zu einem über den Erwartungen liegenden Anstieg der weltweiten Ölnachfrage aufgrund der derzeit niedrigen Ölpreise kommen.
Heizölpreise starten kaum verändert
Angesichts des bislang relativ ruhigen Handelsauftakts an den Rohölmärkten, bleibt der Inlandspreis für Heizöl am Donnerstagmorgen nahezu unverändert. Im Vergleich zur Wochenmitte sind bei den Inlandspreises leichte Anpassungen im Bereich von -0,10 bis +0,40 Euro pro 100 Liter zu beobachten.
Source: Futures-Services